Erinnert ihr euch an die Kategorie „Unsere kleine Kochschule“? Das Konzept: Unsere lieben Freundinnen und Freunde verraten euch die Lieblingsrezepte aus deren Heimat. Geheimtipps inklusive. Wir begeben uns also gemeinsam mit den „locals“ auf eine kulinarische Weltreise. Den Anfang hat Rut mit ihren leckeren Thai-Frühlingsrollen gemacht. Heute bleiben wir in Österreich: Vicky von Globeastronaut verrät euch ihr Rezept für Kärntner Kasnudeln.
PS: Wir waren die Versuchskaninchen und können euch versprechen: Das Nachkochen dieses Rezepts für Kärntner Kasnudeln zahlt sich aus!
„Heiraten darfst erst, wenn du gscheit krendln kannst“ – ein Spruch, den wahrscheinlich jedes Kärntner Mädl mindestens einmal im Leben von ihrer Oma gehört hat. Obwohl man mir immer wieder sagt, dass man bei mir nicht hört, dass ich Kärntnerin bin, weiß ich ganz genau, woher ich komme. Und Kärnten ohne Kasnudel – das geht einfach nicht. Ganz egal ob ganz klassisch mit Erdäpfel (zu Deutsch: Kartoffeln), mit Topfen (Quark), oder so wie sie meine Oma oft macht: mit Eierschwammerl (Pfifferlinge). Mit brauner Butter, frischem Schnittlauch und für die, die es ganz deftig mögen, mit Grammelschmalz. Weil Kathi und Romeo noch Krendl-Frischlinge sind, haben wir uns bei ihnen zu Hause getroffen und ein wenig Kärnten nach Wien gebracht. Wir haben uns übrigens für die Erdäpfel-Variante entschieden.
Und das braucht ihr:
Für den Teig…
500 g Mehl (griffig)
1 TL Salz
1 Ei
5-6 EL Milch oder Wasser
Mehl (für die Arbeitsfläche)
Für die Füllung…
700 g Erdäpfel
1 Zwiebel
½ Lauch
Schnittlauch
Eventuell Petersilie und Kerbel
100 g Butter (zum Übergießen)
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
3 EL Sauerrahm
Los geht’s
Alle Zutaten für den Teig vermengen und mit der Hand oder einem Löffel durchmischen. Ich war auf einer Tourismusschule und mein Kochlehrer pflegte zu sagen: Der Teig muss so weich sein wie deine Haut. Ein wenig verstörend vielleicht, aber er hat recht: wenn der Teig weich ist und sich zu einer Kugel formen lässt, ist er perfekt. Dann diese Teigkugel in eine Schüssel legen, mit einem Geschirrtuch abdecken und für eine halbe Stunde rasten lassen.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln kochen, schälen und anschließend stampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Die Zwiebel und den Lauch klein schneiden und in Butter oder Olivenöl anschwitzen, bis sie glasig sind (aber nicht braun). Die Zwiebel-Lauch-Mischung zu den gestampften Kartoffeln geben, den Sauerrahm hinzufügen und eventuell ein wenig gehackten Schnittlauch oder Petersilie dazugeben.
Im nächsten Schritt wird der Teig ausgerollt. Nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn, denn dann reißt er schnell. Mit einem Keksstecher oder einem Glas Kreise ausstechen. Und jetzt beginnt der schwierige Part: Krendeln.
Ihr nehmt ein Stück Teig und zieht ihn noch ein bisschen größer. Dann platziert ihr einen Löffel der Fülle in die Mitte eures Teigs. Dann klappt ihr den Teig zu einen Halbkreis zusammen und drückt die Ränder aneinander bis sie festkleben. Ich beginne immer am linken Ende: mit dem Daumen und Zeigefinger presse ich den Teig, so dass ein fingerspitzenbreites Stück wegsteht. Dieses Stück klappe ich um und klebe es wieder an den Rand. Und so weiter bis die ganze Nudel gekrendelt ist. Manchmal steht am Ende ein Stück Teig weg, der dann zu viel ist. Einfach nach hinten klappen und festkleben. Und keine Sorge wenn es am Anfang nicht gleich klappt, das ist schwieriger als es vielleicht klingt!
In der Zwischenzeit könnt ihr einen Topf mit Wasser aufstellen. Das Wasser soll nur leicht köcheln, da die Nudeln sonst aufplatzen. Wenn ihr die Nudeln fertig habt, legt sie nicht übereinander auf einen Teller, da sie so schnell aneinander kleben können und euer Meisterwerk zerstört ist (man lernt nie aus *räusper*).
Die Nudeln sollen leicht köcheln bis sie oben schwimmen, also circa 4 Minuten. Währenddessen in einer Pfanne Butter braun schmelzen. Die Nudeln abseihen und in der Butter schwenken.
Auf einem Teller anrichten, mit einem Löffel ein wenig Butter übergießen und mit frischem Schnittlauch dekorieren.
Tipp: Man kann die Kasnudeln auch ganz klassisch mit Topfen machen. Dafür 500 g Bröseltopfen und nur 200 g Erdäpfel für die Fülle verwenden.
Mahlzeit!
Danke, liebe Vicky, dass du uns dein Rezept für Kärtner Kasnudeln verraten hast. Wenn ihr das Rezept ebenfalls ausprobiert, freuen wir uns über eure Kommentare!