Wir pflegen immer zu sagen: von richtigen Katastrophen blieben wir auf unseren Reisen bisher glücklicherweise verschont. Damit meinen wir: Überfälle, ernsthafte Krankheiten und Co. Richtig gut, ja fast schon meisterhaft sind wir allerdings darin, die kleinen Momente des Dramas herbeizuführen, über die wir nach einiger Zeit dann doch irgendwann schmunzeln können. Bereit für fünf Geschichten, die zweifellos unsere schlimmsten Pannen auf Reisen sind?
1. Einen Monat zu früh im gebuchten Hotel
Wir so: Yay, Marokko! Yay, Marrakesch! Yay, Luxushotel! Yay, geilste Willkommens-Cookies der Welt. Unsere Euphorie erhielt einen herben Rückschlag, als die Rezeptionistin des La Sultana Hotels uns mitteilte, wir seien einen Monat zu früh. Die Buchung wäre für März getätigt worden, es war allerdings Februar. Da blieb uns doch fast der Willkommens-Cookie im Hals stecken.
Sie stammelte irgendwas von „ausgebucht“ und „aber wir haben Reservierungen verschoben“. Dann die Erleichterung: wir durften bleiben. Uff, eine solche Panne auf Reisen ist uns weder davor noch danach jemals wieder passiert!
2. Flug nach New York verpasst
Zugegeben: wir sind Meister im Verpassen von Flügen. 2014 haben wir es geschafft, innerhalb eines Jahres 3 Flüge zu verpassen. Der schlimmste dieser drei war aber immer noch der Flug nach New York. Von Wien flogen wir erstmal nach London, um dort eine Nacht einen Stopover einzulegen: ein bisschen Sightseeing, ein paar schöne Stunden in Notting Hill – guter Plan, oder? Das Hotel war unfassbar abgeranzt, aber da konnten wir darüber hinwegsehen: immerhin sollte es am nächsten Tag für uns nach New York gehen.
Am Morgen ließen wir uns Zeit, surften in der Hotellobby noch ein wenig im Internet. „Jetzt sollten wir aber langsam los.“ Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine große Eile. Bei der Station Paddington angekommen, mussten wir feststellen, dass die Bahn zum Flughafen Verspätung hatte. Erst jetzt realisierten wir, dass wir viel zu wenig Zeit einkalkuliert hatten. Ups! Die Bahn kam dann doch irgendwann und brachte uns zum Flughafen Heathrow. Dort rannten wir vollbepackt zum Check-In als ginge es um unser Leben. Allerdings: 5 Minuten zu spät. Es folgte ein Drama der ersten Klasse (mit vielen Tränen und Momenten der Verzweiflung). Letztlich ist alles gut ausgegangen, denn die Dame am Check-In hat uns kostenlos (!) auf den nächsten Flug umgebucht und so konnten wir noch am selben Tag nach New York abheben. Wir sind ihr bis heute dankbar!
3. Kakerlake aus Vietnam ins eigene Wohnzimmer importiert
Tschüss Vietnam, hallo Wien. Der Wäscheberg in unserem Wohnzimmer wartete schon darauf, gesäubert zu werden, als sich plötzlich ein Souvenir der besonderen Art bemerkbar machte. Noch ein wenig illuminiert vom langen Flug krabbelte eine dicke, fette, riesige Kakerlake quer über unseren Wohnzimmerboden. Was tun? Zertreten soll man die Dinger ja nicht. Das einzig brauchbare Mittel, das wir daheim hatten: Insektenspray – und er wirkte. Von Baby-Kakerlaken blieben wir glücklicherweise verschont.
4. Reisepass am Gate vergessen
Ohne Reisepass einen Flug in die USA anzutreten? Keine so hervorragende Idee. Diese Geschichte ereignete sich ebenfalls bei unserer Reise nach New York (ihr wisst schon, die Story des verpassten Fluges). Wir saßen bereits im Flugzeug, als die Stewardess mit einem Reisepass die Gänge auf und ab lief – auf der Suche nach dessen Besitzer*in. Wie blöd muss man sein, bei einer Reise in die USA seinen Reisepass am Gate liegen zu lassen, dachten wir uns. Die Stewardess hielt bei unserer Reihe und überreichte Kathi den Pass. Ja, ganz recht, es war ihrer und sie hatte ihn am Gate liegen gelassen. Wir hatten schon recht: Wie blöd muss man sein?
5. 400$ Strafe für einen verdammten Apfel?
Bei unserer Ankunft in Auckland, Neuseeland (dem Land mit den wohl strengsten Einfuhrbestimmungen), ereignete sich folgender Dialog:
Grenzbeamter (mit grimmiger Miene): „Do you have any prohibited items in your bag?“
Kathi (aus vollster Überzeugung): „No!“
Grenzbeamter (die Stirnfalten werden tiefer) : „Are you sure?“
Kathi (immer noch vollkommen überzeugt): „Yes!“
Grenzbeamter (nun sehr forsch): „Show me your bag!“
Dass der Grenzbeamte den verdammten Apfel längst auf seinem Bildschirm gesehen hatte, wurde uns klar, als er ihn zielgerichtet aus dem Rucksack herausnahm. Was danach folgte? Nun, zusammengefasst das wohl größte Drama unserer bisherigen Reisegeschichte. Trotz unzähliger Erklärungsversuche und vieler Tränen, blieb der Herr auch nach einer Stunde noch standhaft. Kathi musste ihre Kreditkarte herausholen. Dann die unerwartete Wendung: „Wait a minute“. Er verschwand und kam mit einem Ausdruck wieder. Kathi musste unterschreiben, dass sie gerade das Gesetz gebrochen hatte und ihr bei erneutem Fehlverhalten explizit härtere Strafen drohen würden. Außerdem würde man ihr die 400$-Strafe ausnahmsweise erlassen. What? So schnell hatte Kathi noch nie ihre Unterschrift gesetzt.
Hätten wir gewusst, was für Auswirkungen der Kauf dieses Apfels in Melbourne haben würde – wir hätten auf die verdammten Vitamine lieber verzichtet. Im neuseeländischen Supermarkt kauften wir ein paar Tage später Äpfel aus den USA – und konnten schon fast wieder über die Geschichte schmunzeln.
Welche Pannen auf Reisen sind euch passiert? Erzählt uns doch in den Kommentaren davon! Wir freuen uns auf eure Geschichten!
Das macht richtig Spaß zu lesen ☺ Toller Beitrag
Das freut uns. Danke, liebe Nele!
Liebe Grüße,
Kathi
Ohja, wir lassen in der Regel auch nichts aus. Zum Beispiel haben wir in Indonesien noch am Ankunftsflughafen unsere Kreditkarte in einem ATM vergessen und wurden am nächsten Tag dann auch noch von der Polizei mit dem Roller angehalten, weil wir keinen Führerschein dabei hatten. Von der angekündigten 150 Dollar Strafe konnten wir den netten Polizisten dann doch noch auf 10 Dollar runterhalten. Mit einem freundlichen Schulterklopfen und „thank you, my friend“ wurden wir von ihm verabschiedet. Zwei Kilometer weiter wollten uns doch gleich noch mal Polizisten rausziehen. Nachdem ich ihnen zurief, dass wir ja schon bezahlt hätten, durften wir weiter fahren.
Und auf unserer letzten Reise nach Sansibar ist uns was ganz lustiges passiert: Wir haben im Voraus eine kleine Unterkunft in einer Reggea Bar gebucht, die vor kurzem allerdings ihren Namen geändert hat. Blöderweise hatte ich mir den neuen Namen nicht notiert. Nachdem wir ärger mit dem Taxifahrer hatten, der mehr verlangte als vereinbart wurde, setzte er uns am späten Abend aus. Im Dunklen irrten wir durch die Gassen und fanden zum Glück unsere Unterkunft. Sie sah total gemütlich aus und wir schlürften zur Reggae Bar, wo wir auch schon herzlich mit einem Willkommensdrink empfangen wurden. Kurze Zeit später kamen auch die Besitzer aus Südafrika zu uns und begrüßten uns. Da war ich schon ein kleines bisschen verwundert, denn eigentlich dachte ich, dass die Bar von einem Rastaman betrieben wird. Nunja, vielleicht hat sich da ja was geändert. Nach weiteren 30 Minuten und einem netten Gespräch, wollten die Besitzer dann wissen, über welches Portal wir gebucht hätten. „Booking.“ Schweigen. „Wirklich?“ „Ja über Booking“. Komisch, sie hätten keine Buchung über Booking. Huch. Wir zeigten unsere Buchungsbestätigung und sie lachten los: „Das hier ist die falsche Unterkunft“. Netterweise brachten sie uns dann mit dem Auto auch noch zur richtigen Unterkunft.
Hallo liebe Anna,
oh WOW, ihr zieht solche kleinen Hoppalas also ähnlich stark an wie wir! Euer Gesicht, als ihr draufgekommen seid, dass ihr in der falschen Bar seid, hätte ich gerne gesehen! :D Sehr lustig, danke fürs Teilen!
Alles Liebe,
Kathi
Hallo ihr Zwei,
sicherlich keine schöne Erinnerungen, die ihr da gemacht habt, allerdings welche, die bestimmt im Gedächtnis bleiben!;)
Hab den Artikel gerne gelesen.
So richtige Pannen sind mir beim Reisen noch nicht passiert, aber das heißt ja bekanntlich nichts;)
LG, Monique
Danke für deinen Kommentar, liebe Monique. Im Gedächtnis bleiben uns diese Erfahrungen auf jeden Fall und wir werden auch nie wieder versuchen, mit einem Apfel nach Neuseeland zu reisen :D
Liebe Grüße,
Kathi
Ohja, Pannen auf Reisen kenne ich auch sehr gut. Zum Glück ist mir wie bei euch auch noch nichts wirklich schlimmes passiert. In Girona bin ich zb mal zum falschen Hostel gelaufen. Ich War überzeugt, ich hätte das Hostel aus dem Reiseführer gebucht, war aber nicht so. Dort haben Sie mir dann den Weg zu dem anderen Hostel erklärt. Und in Brighton sind wir letztes Jahr nichts ahnend in eine Parkgarage gefahren. wir hätten aber besser mal die Tarife gecheckt, wir mussten dann nämlich mal eben 27 Pfund fürs parken zahlen.
Liebe Grüße
Ich habe mal den flug für den falschen monat (1 monat zu früh) gebucht und bin dann eben statt von orlando nach jamaica zu fliegen mit dem auto nach key west gefahren. War auch schön! Mein mann hatte leere munitionshülsen im gepäck als wir von den philippinen ausreisen wollten (die hatte er schon bei der einreise mitgebracht) und so musste wir am vorletzten tag unserer reise den philippinischen grenzbeamten mit meinem notfallshunderter bestechen („do you want a bribe?“-„yes, of course“ war der dialog), damit wir zu unserem flug gelassen wurden…
Oh Gott, den Flug falsch zu buchen, ist der Horror. Davor hab ich auch immer Angst!
Und mit leeren Muitionshüllen auf den Philippinen aufgehalten zu werden, stell ich mir auch nicht gerade prickelnd vor. Haha, da wäre ich gern dabei gewesen ^^
Alles Liebe, Kathi
27 Pfund?? Wow, nicht schlecht – damit merkt man sich immerhin ein für alle Mal, immer vorab die Tarife zu checken ;)
Liebe Grüße,
Kathi