Stell dir vor: es ist Mitternacht und draußen scheint die Sonne. Stell dir vor: du kannst nicht schlafen, denn dein Körper glaubt, es sei Nachmittag. Vor den Pubs sitzen die Menschen im Freien und trinken ihr letztes Bier – bei Sonnenschein. Du begegnest zwei Obdachlosen und wunderst dich, dass außer dir und ihnen niemand auf den Straßen ist.

Stell dir vor: heute ist Mitternachtssonne in Norwegen!

Es wird 22, dann 23 Uhr. Die Sonne geht nicht unter. Auch nicht um Mitternacht oder um 1 Uhr nachts. Zwischen 20. Mai und 22. Juli leuchtet die Sonne in Tromsø 24 Stunden vom Himmel. Es ist den gesamten Tag über hell. Wir befinden uns nördlich des Polarkreises und es ist gerade die Zeit der „midnattssol“, der Mitternachtssonne.

Hätte uns jemand zu Jahresbeginn gesagt, dass wir heuer die Mitternachtssonne in Norwegen erleben werden, hätten wir ihn ohne jeden Zweifel mit großen Augen angeschaut. Nicht im Traum hätten wir gedacht, dass wir mit den Hurtigruten durch Norwegen reisen und dieses Naturphänomen erleben werden.

Aber jetzt sind wir hier in Tromsø, spazieren den menschenleeren Hafen entlang und fragen uns, wie um alles in der Welt wir bei diesem Licht einschlafen sollen. Unser Körper ist vielleicht ein bisschen müde, aber unser Geist hellwach. „Ich hab Durst. Wir könnten doch im Supermarkt ein Wasser…“ Schwachsinn. Ein Blick auf die Eingangstür verrät uns, dass wir um diese Uhrzeit im Supermarkt natürlich gar nichts mehr anstellen können (außer vielleicht einbrechen). Der blaue Himmel lässt uns immer wieder vergessen, dass es bereits mitten in der Nacht ist.

Mitternachtssonne-in-Norwegen
Mitternachtssonne-Tromso
Hurtigruten-Mitternachtsonne

Mitternachtssonne, du verwirrst uns!

Die Situation ist so kurios, dass wir uns kaum losreißen können. Immer und immer wieder spazieren wir den Hafen entlang. Und so sehenswert wir die Mitternachtssonne auch finden, so schnell wird uns klar: leben könnten wir damit nicht. Also, zugegeben: Die Mitternachtssonne und wir, wir könnten schon irgendwie Freunde werden. Allerdings gibt es hier, nördlich des Polarkreises, ja noch das zweite Naturphänomen namens Polarnacht.

Und das bedeutet: Im Winter geht die Sonne zwei Monate lang überhaupt nicht auf. Gar nicht. Nicht einmal ein bisschen. Es ist 24 Stunden über finster, die meiste Zeit davon sogar stockfinstere Nacht. Das bedeutet auch: man geht immer im Dunklen heim. Man wacht im Dunklen auf, feiert im Dunklen Weihnachten und – wenn man Pech hat – auch seinen Geburtstag. Wenn wir so darüber nachdenken, sind wir froh, dass es gerade Juli ist (auch wenn es sich bei etwa 10 Grad Außentemperatur nicht danach anfühlt).

Als wir die Vorhänge in unserem Zimmer zuziehen, blitzt – so sehr wir uns auch bemühen – immer ein Lichtstreifen durch. Es ist seltsam, mit dem Gefühl einzuschlafen, dass draußen die Sonne scheint. Liebe Mitternachtssonne, du verwirrst uns.

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Radisson-Blu-Tromso-Ausblick

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Warst du schon einmal zur Mitternachtssonne in Norwegen? Erzähl uns doch in den Kommentaren davon – wir freuen uns!