Manchmal passiert es eben. Man steckt zu hohe Erwartungen in ein Reiseziel. Von Erwartungen sollte man sich ja grundsätzlich lösen, aber das ist eine andere Geschichte. Dieses Mal waren unsere Erwartungen jedenfalls zu hoch. Und so kam es, dass wir in einem Straßenlokal im malaysischen Tanah Rata saßen, mit eiskalten Händen unser (mittelmäßiges) indisches Curry löffelten und uns fragten, was uns denn an diesem Ort störte.

Hier in den Cameron Highlands, die auf etwa 1.500 Metern Seehöhe liegen, wird seit fast einem Jahrhundert Tee angebaut. Das kühle Klima hier oben im hügeligen Hochland ist ideal für die Landwirtschaft. Als wir vor unserer Reise die beeindruckenden Fotos der Teeplantagen gesehen hatten, stand fest: Hier müssen wir hin. Unser Resümee? Die Cameron Highlands sind ohne Zweifel beeindruckend, aber…

Cameron Highlands Tipps

1. Cameron Highlights: Was uns gestört hat

Punkt Nummer 1 (und damit ist eigentlich auch schon fast alles gesagt): Wir mögen keine künstlich gehypten Dinge. Mit „Dinge“ meinen wir im Fall der Cameron Highlands die unzähligen Plantagen, die um das Städtchen Tanah Rata erbaut wurden: Butterfly Farm, Honeybee Farm und nicht zu vergessen die dutzenden Strawberry Farms.

Angeblich sind asiatische TouristInnen ja ganz verrückt darauf, Erdbeeren direkt vom Feld zu naschen. Verübeln kann man’s ihnen nicht. Aber mal ehrlich: Das war einfach zu viel des Guten! Der Honig, der auf der Honeybee Farm verkauft wurde, kam übrigens aus China. Spätestens an diesem Punkt wollten wir einfach nur eines: Raus!

Unser Tipp: Konzentriere dich eher auf die Teeplantagen selbst und die wunderschöne Natur. Manche Teeplantagen sind zwar ebenfalls gehypt, aber in jedem Fall um einiges sehenswerter als die mickrigen Erdbeer-„Felder“.

Punkt Nummer 2: Die Monster-Hotelbauten gliedern sich nicht gar so schön ins Landschaftsbild ein. Genau genommen verursacht uns ihr Anblick Brechreiz. Irgendwo müssen die TouristInnen untergebracht werden, darüber sind wir uns im Klaren. Aber wir denken, dass das auch anders möglich wäre. Die Natur wurde hier leider an vielen Ecken arg in Mitleidenschaft gezogen. Der Regenwald muss künstlichen Plantagen und riesigen Hotelbauten weichen – ein trauriger Anblick.

Punkt Nummer 3 (und dann hören wir auch schon auf mit der negativen Energie – danach wird’s positiver, versprochen): Es war uns schlichtweg zu kalt. Dafür können die Cameron Highlands nichts, nein. Doch wir haben es tatsächlich geschafft, in Südostasien zu frieren.

Dem könnte man nun entgegenhalten, dass der Ausblick auf die Teeplantagen grandios und die Landschaft phänomenal ist. Vollkommen richtig, das ist sie! Die Teeplantagen sind wirklich wunderschön anzusehen. Wir möchten dir auch gar nicht ausreden, zu den Cameron Highlands zu reisen. Allerdings können wir keinen Blogartikel über die Cameron Highlands schreiben, ohne diese Kritik anzubringen.

Cameron Highlands Teeplantagen

Cameron Highlands Baustellen

Cameron Highlands Strawberry Farm

2. Warum die Cameron Highlights dennoch eine Reise wert sind

In landschaftlicher Hinsicht sind die Cameron Highlands vermutlich einer der schönsten Orte in ganz Malaysia. Der Anblick der weitläufigen, sanft hügeligen Natur ist atemberaubend. Saftig grüne Teepflanzen soweit das Auge reicht – wow! Uns verwundert es nicht, dass die Cameron Highlands für viele eines der Highlights in Malaysia sind.

Wenn man in einer der vielen Teeplantagen sitzt und genüsslich eine Tasse Tee schlürft (zu unseren Tipps kommen wir noch), dann kann man die negativen Erfahrungen sogar ziemlich gut ausblenden.

Die Vegetation in den Cameron Highlights ist auch abseits der Teeplantagen einzigartig: Beispielsweise gibt es hier den sogenannten Mossy Forrest, also Mooswald. Der Wanderweg durch den Mossy Forest in von moosbewachsenen Bäumen und unzähligen tropischen Pflanzen gesäumt – was für ein Naturerlebnis!

Und auch sonst führen unzählige Pfade und Wanderwege durch den Dschungel der Cameron Highlands. Für AbenteurerInnen und NaturliebhaberInnen sind die Cameron Highlands also ein ziemliches Paradies – vorausgesetzt, man lässt die Touri-Hotspots links liegen!

Cameron Highlands Teeplantagen

3. Unsere Tipps für die Cameron Highlands

Das würden wir beim nächsten Besuch der Cameron Highlands anders machen

Wir würden vorab eine tolle Tour buchen

Unser Fehler: Wir haben uns von einem mäßig gut gelaunten Taxifahrer von Touri-Station zu Touri-Station kutschieren lassen. Spätestens bei der Honeybee Farm (du erinnerst dich: mit Honig, der auch China stammt!) war unsere Laune am Boden.

Ursprünglich wollten wir einen Roller mieten, doch das stellte sich leider schwieriger als gedacht heraus. Nicht nur, dass es keine Automatik-Roller gab, das Mieten war außerdem ziemlich teuer und ein Motorradführerschein wäre außerdem erforderlich gewesen.

Bei unserer nächsten Reise würden wir uns daher vorab um eine gut bewertete Tour kümmern. Empfehlenswert sind beispielsweise Touren von Eco Cameron Travel & Tours oder Cameron Secrets.

Falls du „nur“ mit einen Fahrer unterwegs sein möchtest, dann empfehlen wir dir, die einzelnen Stopps vorher festzulegen und auszumachen. Wir haben den Fehler gemacht und unseren Fahrer „einfach machen lassen“. Bezahlt haben wir übrigens 25 RM pro Stunde, also ungefähr 5 bis 6 Euro.

Wir würden genügend warme Kleidung mitnehmen

Klingt seltsam, ist aber wahr: Vor allem abends haben wir ziemlich gefroren und hätten gerne noch einen zusätzlichen Pulli dabeigehabt. Wir haben unterschätzt, wie kühl sich 10 bis 15 Grad anfühlen, wenn man sonst tropische Temperaturen gewöhnt ist.

Wir würden den Mossy Forest besuchen

Leider haben wir den Mossy Forest (also den Mooswald) bei unserem Besuch der Cameron Highlands verpasst. Wenn wir uns Fotos von diesem Naturjuwel ansehen, dann ärgern wir uns ziemlich darüber. Daher unser Tipp: Nicht verpassen!

Außerdem würden wir uns ein bisschen besser über zusätzliche Wanderrouten informieren. Wir haben nur ein paar kurze Spaziergänge gemacht und kein richtiges Trekking durch den Dschungel. Das soll jedoch ziemlich toll sein – beim nächsten Mal!

Die schönsten Teeplantagen in den Cameron Highlands

Fest steht: Keine Reise zu den Cameron Highlands wäre komplett ohne einen Besuch einer Teeplantage. Es gibt unzählige – manche davon sind sehr berühmt und touristisch, andere wiederum nur wenig besucht.

BOH Tea Plantation: Ohne Zweifel der Platzhirsch in den Cameron Highlands. Es gibt zwei große Standorte: Einerseits den Sungei Palas Tea Garden nördlich von Brinchang und andererseits den BOH Tea Garden südöstlich von Tanah Rata. (Gut zu wissen: Beide Standorte liegen etwa eine Autostunde voneinander entfernt.)

Bharat Tea Plantation: Zählt ebenfalls zu den wichtigsten Teeplantagen in den Cameron Highlands. Der dazugehörige Tea ist der recht bekannte „Cameron Valley Tea“. Auf der Straße südlich von Tanah Rata befinden sich zwei Teehäuser der Bharat Tea Plantation, in denen du eine Tasse Tee mit herrlichen Ausblick schlürfen kannst.

Cameron Highlands Teeplantagen Boh Arbeiter

Unser Hotel-Tipp für die Cameron Highlands

Es ist leider gar nicht so leicht, eine einzigartige, besondere Unterkunft in den Cameron Highlands zu finden. Das Landschaftsbild wird (wie schon mehrfach erwähnt) von riesigen Hotelbauten dominiert – nicht cool. Wir bevorzugen kleine, individuelle, persönlich geführte Unterkünfte und sind bei unserer Recherche auf die Unterkunft namens Heahtitude gestoßen, die wir sehr empfehlen können.

Eigentlich handelt es sich hierbei um ein Hostel. Es gibt nur vier Zimmer: Zwei Doppelzimmer und zwei Vierbett-Zimmer, allesamt mit Gemeinschaftsbad. Das ist sonst ja nicht so unser Fall, aber glaub uns: Das Design und die Lage machen das sofort wieder wett! Außerdem sind die Gastgeber unglaublich freundlich und hilfsbereit und haben tolle Tipps auf Lager.

Die Unterkunft liegt knapp 20 Kilometer außerhalb vom Hauptort Tanah Rata – das macht aber gar nichts, denn die Lage ist wirklich schön. Unser Fazit: Die beste Wahl für die Cameron Highlands, sofern du nichts dagegen hast, dass es sich hier um ein Hostel handelt und daher sehr familiär zugeht.

Hier kannst du die Unterkunft buchen: Heahtitude

Reiseführer: Unser Tipp

Falls du noch auf der Suche nach dem geeigneten Reiseführer bist, dann haben wir einen Tipp für dich: den Stefan Loose Reiseführer Malaysia. Die Reiseführer von Stefan Loose sind für Asien immer unsere erste Wahl. Sie sind super recherchiert und vom Umfang her genau richtig. Außerdem richten sie sich vorrangig an Individualreisende.

Hier kannst du den Reiseführer kaufen: Stefan Loose Reiseführer Malaysia

Malaysia Tipps

Cameron Highlands Wasserfall


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Warst du schon einmal in den Cameron Highlands? Hast du vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie hat es dir gefallen? Wir freuen uns auf deine zusätzlichen Tipps!